Aufbau und Etablierung des Vogel-Monitorings in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2018–2019

Was ist „Monitoring“ und wofür ist es notwendig?

Exkursion

Was ist Monitoring und wozu ist es notwendig?

Monitoring von Tier- und Pflanzenarten dient der langfristigen regelmäßigen Erfassung der Bestände, um deren Entwicklungen zu bestimmen und zu verfolgen. Daher sind Monitoring-Daten ein ganz wesentlicher Grundbaustein für den Arten- und für den Lebensraumschutz, weil sie

  • helfen den Erhaltungszustand von Arten, Natur und Landschaft zu bestimmen,
  • als Frühwarnsystem im Artenschutz dienen,
  • die Datengrundlage für vielfältige Indikatoren liefern,
  • helfen Schutzbedarf zu erkennen sowie Schutzkonzepte zu entwickeln und auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und
  • sie sind Grundvoraussetzung für die Erfüllung internationaler Naturschutzübereinkommen (z. B. Vogelschutzrichtlinie).

Derzeit fördert das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität in Rheinland-Pfalz (MKUEM) das GNOR-Projekt „Koordination des ehrenamtlichen Vogelmonitorings (DDA-Vogelmonitoring) in Rheinland-Pfalz 2023–2025“ im Rahmen der „Aktion Grün“. Zwar hat die Erfassung von Vogelbeständen eine lange Tradition in Rheinland-Pfalz, doch fehlte es an einer tragfähigen Koordination, um allen o. g. Anforderungen gerecht zu werden. Diese wurde im Rahmen des Vorgänger- und Pilotprojektes „Aufbau und Etablierung des Vogel-Monitorings in Rheinland-Pfalz“ eingerichtet. Ziele des aktuellen Projekts sind u.a. Fortschritte in der repräsentativen Umsetzung des Monitorings häufiger Brutvogelarten, des Monitorings seltener Brutvogelarten und des Monitorings rastender Wasservögel sowie die Verbesserung der Erfassung und der Datenlage zu Bestandsübersichten und -veränderungen von Vogelarten in Rheinland-Pfalz. Generell sollen alle relevanten Institutionen (Naturschutzverbände, Behörden), die sich im Artenschutz engagieren oder damit auseinandersetzen müssen, zuverlässige Informationen zum Erhaltungszustand einheimischer Vogelarten bereitgestellt werden. Ohne ehrenamtliche Unterstützung ist ein umfassendes Vogel-Monitoring nicht umsetzbar. Aber ohne Vogel-Monitoring fehlt es Naturschützern, Politikern und Interessenvertretern an verlässlichen Informationen, um Risiken und Auswirkungen von Eingriffen richtig einzuschätzen, Schutzbedarf zu erkennen und effiziente Schutzmaßnahmen zu entwickeln. In der heutigen schnelllebigen Zeit sind ältere Daten schon bald überholt und eignen sich nicht als Entscheidungsgrundlage. Deshalb benötigen wir – vor allem aus Sicht des Naturschutzes – kontinuierliche Datenerhebungen, um Arten- und Lebensraumschützer in ihren Bemühungen zu stärken, worauf das aktuelle Projekt ausgerichtet ist.

Der geplante Aufbau eines gemeinsamen Datenpools aus dem Vogel-Monitoring soll Naturschutzverbänden, Behörden und Interessenvertretern eine einheitliche und zuverlässige Datengrundlage für den Arten- und für den Lebensraumschutz bereitstellen, so dass alle Beteiligten auf Augenhöhe im Sinne des Naturschutzes agieren können.

Organigramm